Ende Oktober gastierten drei Amerikaner in Wattenscheid. Im Rahmen eines Lehrganges brachten sie den Teilnehmern Selbstverteidigung mit und gegen Stock und Messer, sowie Abwehr gegen Schusswaffen näher. Der Gastgeber war der Judoka Wattenscheid als Standort für die BAE (Budo-Akademie-Europa).
Die Amerikaner, das sind der Meister Dr. Philippe Chenique, Josef Vasquez sowie deren Meisterschüler Prof. Frank Schreiber, hatten den langen Weg auf sich genommen, um sowohl einen Lehrgang im Bereich Jiu-Jitsu im Leistungszentrum der BAE in Wilhelmshaven zu geben als auch den besagten Lehrgang in Wattenscheid. Bereits in Wilhelmshaven wurde deutlich, dass die Amerikaner aus einem etwas anderen Holz geschnitzt sind, als die Budoka in Deutschland, so das man merkte, dass die Herren normalerweise die Spezialeinheiten der U.S. Army, wie die Navy Seals und andere trainieren.
Im Bereich Jiu-Jitsu haben sie einige interessante Techniken gezeigt, die vor allem Würfe enthielten, die man so zwar auch im klassischen Jiu Jitsu kennt, sich aber in den Wurfansätzen etwas vom klassischen Jiu Jitsu unterschieden. Es wurden aber auch kurze, „knackige" und effektive Techniken zur Selbstverteidigung dargeboten. Während des Lehrgangs haben sie auch den Spaß am Budo nicht zu kurz kommen lassen und lockerten das anstrengende fast 8 stündige Training mit Spielen mit den Trainierenden auf. Der scheinbare spielerische Spaß diente aber immer auch dem Training, da Elemente der Abhärtung, des Teamworks und das Vertiefen der Grundmuster Gegenstand der „Spiele“ waren. Zum Schluss sollten alle Pärchen nochmal ihre Lieblingstechnik des Tages darbieten, um den Lerneffekt zu kontrollieren. Am Ende des Tages waren alle erschöpft und konnten einige neue Anregungen auch für ihr eigenes Technikrepertoire mitnehmen.
In Wattenscheid drehte sich nun alles um Waffen. Die Techniken wurden auf die Trainierenden zugeschnitten, sodass erst Basics im Bereich Stocktechniken (wie führe ich diesen korrekt / Grundschlagmuster etc.) getestet wurden um dann das Niveau auf die Teilnehmer anzupassen, damit sich die Fortgeschrittenen nicht langweilen und die Anfänger nicht überfordert sind.
Besonders interessant waren die gezeigten Abwehren gegen Schusswaffen, da diese Waffen in Europa ja nur selten genutzt werden, sodass die Handhabung auch für Budo-Sportler nicht alltäglich ist. Umso wichtiger war das Training durch und mit Spezialisten. Man merkte hier deutlich die Unterschiede in der Mentalität von Europäern und Amerikanern was den Umgang und das Training mit Schusswaffen betrifft.